Eine detaillierte Beurteilung der Situation ist unabdingbar, um die richtige Therapie für einen Patient zu finden. Relevant sind dabei unter anderem: der allgemeine Gesundheitszustand des Patient, frühere Bauch- und Dickdarmoperationen, eingenommene Medikamente und Angaben zur funktionellen Fähigkeit, rechtzeitig die Toilette zu erreichen, zum Empfindungsvermögen für Vorgänge im Darm und zum aktuellen Darmmanagement.
Stuhl- und Ernährungstagebuch
Für die zuverlässige Beurteilung einer Darmsymptomatik sind ein Ernährungstagebuch und ein Stuhltagebuch ausgesprochen hilfreich.
Bristol-Stuhlformen-Skala (Bristol stool chart):
Darüber hinaus ist die Bestimmung von Form und Beschaffenheit des Stuhls wichtig. Dafür ist die Bristol-Stuhlformen-Skala eine gute Hilfe:
Einordnung von Symptomauswirkungen mithilfe von Fragebögen:
Für die Einstufung von Darmsymptomen stehen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung, zum Beispiel Scoring-Systeme wie der NDFS-Score, der Cleveland-Clinic-Constipation-Score und der Stuhlinkontinenz-Score nach Wexner. Die Bristol-Stuhlformen-Skala kann für die Symptombeschreibung verwendet werden. Des Weiteren stehen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung, mit denen die Auswirkungen von Darmsymptomen, auch auf die Lebensqualität, messbar gemacht werden können.
Körperliche Untersuchung:
Bei manchen Patienten ist eine Rektaluntersuchung notwendig. Diese sollte ausschließlich von spezialisiertem Fachpersonal durchgeführt werden.
Untersuchungsergebnisse:
Direkt im Anschluss an eine umfassende Darmuntersuchung kann die therapeutische Suche nach Möglichkeiten für die Veränderung der Ernährungs- und Trinkgewohnheiten und für die Einflussnahme auf die Stuhlkonsistenz sowie die Einübung regelmäßiger Darmentleerungszeiten beginnen.
Es gibt eine Reihe von „Red-Flag-Symptomen“, also Warnsignalen, die bei einer Darmuntersuchung auffallen können. Wenn der Patient über Blut oder Schleim im Stuhl, Schmerzen im Darm oder Rektum oder spontane, nicht spürbare Stuhlverluste berichtet, ohne dass nachweislich eine neurologische Erkrankung vorliegt, oder wenn derartige Symptome während der Untersuchung auffallen, ist die betroffene Person so schnell wie möglich an eine ärztliche Fachperson zu überweisen und der Vorgang zu dokumentieren.